Ziel des Projekts ist eine augenoptische Grundversorgung, um Menschen dabei zu unterstützen, in eine glücklichere Zukunft blicken zu können.
Wir sind tagtäglich auf unsere Sehfähigkeit angewiesen, um unseren Alltag zu meistern. Umso erschreckender ist die Vorstellung, dass manche Menschen keinen Zugang zu einem simplen Sehtest, geschweige denn einer passenden Versorgung haben. Neben der fehlenden Diagnostik ist der Kauf von Sehhilfen wegen der mangelnden finanziellen Mittel kaum möglich.
Laut einer Studie der WHO leiden weltweit mehr als 950 Millionen Menschen an einer Sehschwäche und bräuchten demnach eine Brille. Das macht sich nicht nur im Privatleben bemerkbar, sondern wirkt sich auch erheblich auf die Berufs- und Bildungschancen aus. Die schwerwiegendsten Auswirkungen richten sich auf die Versorgung der Familie, da Erwachsene nicht arbeiten können oder die Schullaufbahn der Kinder, die eingeschränkt sind zu lernen.
Aufgrund dieser Tatsachen entwickelte Martin Aufmuth in der Werkstatt in seinem Keller die: EinDollarBrille. 2012 folgte daher die Gründung des EinDollarBrille e.V. Die Lösung ist hierbei die Herstellung und der Verkauf einer Brille, die durch ihre Materialkosten für alle Menschen mit Sehschwäche zugänglich ist. Durch diese Brille kann man den Menschen aus der dritten Welt das Leben erleichtern. Erwachsene können arbeiten gehen und für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen, Kinder, die aufgrund ihrer Sehschwäche nicht zur Schule gehen konnten, haben nun die Chance auf Bildung und eine bessere Zukunft.
Der Projektstart war zunächst in Kolumbien angesetzt, doch aller Anfang ist schwer; Max Steiner, der Südamerika – Koordinator und seine Kollegen benötigten mehr als drei Jahre, um alle bürokratischen Hindernisse zu überwinden, damit Sie das Projekt in Kolumbien starten konnten. Im August konnte dann schließlich ihr erstes Augencamp beginnen.
Da die meisten Bewohner der Dörfer dort noch nie zuvor eine Brille gesehen haben, steht ihnen die Faszination ins Gesicht geschrieben.
Ihre Dankbarkeit drücken die Dorfbewohner ganz unterschiedlich aus. Maruta war überglücklich, endlich ihre Brille tragen zu können. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit schenkte sie dem gesamten Team am Tag darauf selbstgeflochtene Armbänder. Dabei legte sie eine zehn Kilometer lange Strecke zu Fuß zurück.
Derzeitiger Stand
Im Dezember 2020 nahm das Projekt OneDollarGlasses bei der alljährlichen Spendengala „Ein Herz für Kinder“ teil. Dort wurden fast 26 Millionen Euro für Kinder in Not gesammelt, wovon ein Teil auch an die EinDollarBrille e.V. ging. Wir von ipunkto engagieren uns seit Jahren für dieses tolle Projekt.
Derzeit sind 300 Ehrenamtliche in Deutschland, der Schweiz und den USA tätig und zehn Projektländer, in denen bereits mehr als 200 Arbeitsplätze geschaffen wurden, zu verzeichnen. Der EinDollarBrille e.V. Deutschland finanziert Ausbildungskosten, Biegemaschinen und den Projektaufbau aus Spendengeldern. Ein Teil der Kosten trägt sich bereits aus dem Verkauf der Brillen.
Herstellung
Die EinDollarBrille macht ihrem Namen alle Ehre, da die Materialkosten der ganzen Brille bei rund einem US-Dollar liegen. Sie besteht aus flexiblem Federstahldraht. Die EinDollarBrille wird auf einer einfachen Biegemaschine von den Menschen vor Ort hergestellt. Elektrischer Strom ist dafür nicht notwendig. Mithilfe von Farbmarkierungen können die Brillen dann in unterschiedlichen Größen auf der Biegemaschine hergestellt werden. Weiterhin bieten bunte Perlen ein anschauliches Design. Die Kunststoffgläser sind bruch- und kratzfest. Sie werden vorgeschliffen. Die ausgewählten Dioptrien bewegen sich zwischen den Stärken von -10,0 bis +8,0.
Die Besonderheit des Projekts liegt daher in seinen Mitteln, da mit wenig Mitteln große Veränderungen erzeugt werden.
Zur Einweihung unserer Büroräume im September 2018 wurden 3.200 € für das Projekt gesammelt. Zum Vergleich würde diese Summe bereits folgende Kosten abdecken:
• Das Verschenken von 420 Brillen an Schulkinder,
• die Ausbildung von 6 Brillenherstellern und Optikern
• oder die Produktion einer Biegeeinheit mit Werkzeugen und Erstausstattung für 500 Brillen.
Ausbildungskonzept
Laut einer WHO-Studie fehlen weltweit mehr als 65.000 augenoptische Fachkräfte. Der EinDollarBrille e.V. hat sich auch diese Problemlösung zur Aufgabe gemacht. Er bildet nämlich Menschen vor Ort in der Brillenherstellung und als augenoptische Fachkräfte aus.
Dabei steht ein eigenes Ausbildungskonzept im Vordergrund. Die Ausbildung zum „Good Vision Technician“, also einer optischen Fachkraft dauert insgesamt ein Jahr, doch bereits nach wenigen Wochen sind die Auszubildenden dazu befähigt einen einfachen Sehtest sicher durchzuführen und die Brille anzupassen.
Danach gilt, dass junge Fachkräfte einmal im Jahr in einer Prüfung beweisen müssen, dass sie noch alles wissen, was bei einem Sehtest wichtig ist. Wer den Test jedoch nicht besteht, muss zur Nachschulung.
Unterstützen Sie die EinDollarBrille mit Ihrer Spende, um das Leben vieler Menschen auf dieser Welt erheblich zu verbessern!
Spenden: EinDollarBrille e.V.
IBAN: DE56 7635 0000 0060 0444 15
Oder online:
www.eindollarbrille.de/spenden